Der Rat der Stadt Moers hatte den Weg bereits frei gemacht, in seiner gestrigen Sitzung hat der Verwaltungsrat der ENNI Stadt & Service Niederrhein (ENNI) nun die Gebühren der kommunalen Dienstleistungen des kommenden Jahres auch formal beschlossen. Die Entsorgung von Abfall und die Straßenreinigung werden hiernach in Moers 2020 günstiger, bei Abwasser und einigen Friedhofsgebühren gibt es ein Plus. War diese Entwicklung länger bekannt, stellte das Vorstandsmitglied Lutz Hormes dem Gremium gestern ein neues Konzept zum Thema Stadtsauberkeit vor. Da es hier zuletzt Kritik aus Politik und von Moerser Bürgern gab, wird das Unternehmen dabei vor allem gegen die Unsitte der wilden Müllentsorgung vorgehen. Neben einem Bündel an Maßnahmen wird ENNI einen Mitarbeiter einsetzen, der sich zukünftig intensiv dem Thema Stadtsauberkeit widmet. Werden Erfolge hier erst in den kommenden Monaten sichtbar, konnte Hormes in der Sitzung bereits erste Ergebnisse bei der gesetzlich auch in Moers über die Gewerbeabfallverordnung geforderte Beteiligung von Gewerbebetrieben an Kosten der kommunalen Restabfallabfuhr vorstellen. Hier habe ENNI falls nicht vorhanden kleineren Betrieben Restabfalltonnen zugeteilt und mit großen Unternehmen individuelle Entsorgungskonzepte erarbeitet. „Hier greifen unsere Maßnahmen, erste Erträge sind schon in unsere Gebührenkalkulation eingeflossen.“
Durchaus ehrgeizig sind die Ziele, mit denen ENNI ein besseres Stadtbild erreichen will. Eine repräsentative Kundenbefragung hatte im Sommer aufgedeckt, dass Moerser hier Defizite sehen und den Befragten vor allem wilder Müll ein Dorn im Auge war. „Wir haben uns intensiv mit den Ergebnissen der Studie auseinandergesetzt“, habe ENNI dabei ein Konzept erarbeitet, mit dem das Unternehmen binnen drei Jahren das jährliche wilde Müllaufkommen um mindestens ein Viertel reduzieren und das Umweltbewusstsein fördern will. „Dabei wird ein Kümmerer zum wichtigsten Baustein unseres Konzeptes“, soll ein neuer Mitarbeiter ausschließlich hierzu im Stadtgebiet präsent sein, Bürger informieren und an bekannten Stellen verstärkter illegaler Entsorgung wilde Abfälle direkt beseitigen. „Er soll auch Müllsünder identifizieren, gegen die wir konsequent auch juristisch vorgehen werden“, sei dies immer häufiger gefordert worden. Vor allem wird ENNI aber Bürger weiter für das Thema sensibilisieren und dabei auch die Jüngsten in Moerser Schulen ansprechen. Für Bürger soll es zudem leichter werden, wilden Müll zu melden – etwa über die App des Unternehmens oder über bald auf Mülltonnen vorhandenen QR-Codes. Insgesamt will ENNI im Stadtgebiet präsenter werden und dabei auch den Reinigungsaufwand erhöhen. Dazu wird das Unternehmen in Stadtteilen zukünftig einen neuen Handsauger einsetzen, mit dem das Reinigungsteam in der Innenstadt bereits gute Erfahrungen gesammelt hat. „Ich bin überzeugt, dass wir mit diesen Maßnahmen schnell Erfolg haben und schon bei der nächsten Studie besser abschneiden“, wolle man Bürger zukünftig auch regelmäßig zu deren Zufriedenheit mit der Stadtsauberkeit befragen.