Noch mehr Fun im Freizeitpark
Verwaltungsrat befürwortet neues Nutzungskonzept für das Solimare
Die Infrastruktur am Niederrhein für die Zukunft rüsten und Mehrwerte für Bürger schaffen; dies sind zwei der großen Ziele, die sich der Vorstandsvorsitzende der ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni) Stefan Krämer uns seine Kollegen Lutz Hormes und Dr. Kai Gerhard Steinbrich gesetzt haben. In der jüngsten Verwaltungsratssitzung ging es dabei auch um Maßnahmen, die den Freizeitstandort Solimare für Bürger und Gäste der Stadt weiter aufwerten und besser auslasten sollen. Vorstand Lutz Hormes schlug dem Gremium dabei ein um drei Bausteine erweitertes Nutzungskonzept für das Freibad Solimare, das die Anlage für eine breite Zielgruppe noch attraktiver machen soll. Für Hundefreunde will Enni dabei die Hundewiese zukünftig ganzjährig öffnen und auch ein Grillareal einrichten, wodurch die jahrelange Diskussion um das wilde Grillen im Park ein Ende haben soll. Auf der für den reinen Badebetrieb aus heutiger Sicht überdimensionierten, 33.000 Quadratmeter großen Freibadwiese könnte zudem auch eine neue Funsport-Fläche entstehen. „Mit einem Klettergarten würden wir das tolle Freizeitangebot im Park abrunden“, ist Hormes von der neuen Freiraumplanung für das Bad überzeugt. Ob Hormes das Konzept so oder ähnlich umsetzen kann, will die Politik nach weiteren Beratungen bis zum Sommer entscheiden. Einen Mehrwert schafft Enni als Koordinator des Breitbandausbaus in jedem Fall für Bürger in den Städten Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg. Hier stellte Projektleiter Boris Stolzenberg dem Gremium gestern den Stand des durch Bund und Land geförderten Ausbauprogrammes in den dort unterversorgten und für kommerzielle Telekommunikationsanbieter uninteressanten Gebieten vor. Nach einem Moerser Ratsentscheid soll Enni die Stadt auch bei der gesetzlich geforderten kommunalen Wärmeplanung unterstützen. Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich berichtete gestern zum aktuellen Stand der Vorbereitungen. Der Wärmeplan brächte erstmals für das gesamte Moerser Stadtgebiet einen umfassenden Überblick über den zukünftigen Wärmebedarf und die notwendigen Wärmequellen. „Dieses besondere Projekt wollen wir gemeinsam mit der Stadt Moers und einem spezialisierten Planungsbüro bis 2026 umsetzen. Der Wärmeplan wird uns den Entwicklungspfad mit sämtlichen Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität in 2045 aufzeigen.“
Lutz Hormes möchte dem Freibad im Solimare neue Zielgruppen erschließen und dabei politische Wünsche, nach einer dauerhaften Hundewiese oder der Errichtung eines Grillareals erfüllen. Gestern stellte er dem Verwaltungsrat hierzu mehrere Möglichkeiten vor, die er mit dem Landschaftsarchitekturbüro Viridis Urbis aus Krefeld entwickelt und mit dem Beratungsunternehmen Rödl & Partner auf Wirtschaftlichkeit untersucht hatte. Aus mehreren Varianten empfahl der Vorstand drei Bausteine, die im hinteren Bereich der heutigen, bereits eingezäunten Freibadwiese unabhängig voneinander errichtet werden sollen. Hundehalter sollen eine Freifläche dann dauerhaft nutzen können. Nach den hohen Besucherzahlen auf der bislang nur im Winter angebotenen Hundewiese, erwartet Hormes hier jährlich rund 5.000 Gäste, die die Anlage dann gegen ein Entgelt von drei Euro tagsüber über eine Torschleuse nutzen können. Grundsätzlich positiv bewerteten die Verwaltungsratsmitglieder auch den Vorschlag, für Parkbesucher ab 2025 im Solimare ein Grillareal mit 20 Grillstationen und einer Grillhütte einzurichten. „Damit wäre im Freizeit- und Schlosspark das Grillen tabu“, so Hormes. „Ein in der Freibadesaison kontrolliertes Grillangebot wird sich positiv auf das Müllaufkommen und das friedliche Miteinander im Park auswirken“, ist er überzeugt. Auch die ersten Pläne für eine Funsport-Zone kamen in der Politik gut an, auch der geplante Hochseilgarten, der Gäste auch von außerhalb in die Grafenstadt ziehen dürfte. Trotz einer Investition von rund zwei Millionen Euro sei das Gesamtprojekt bei jährlich 15.000 erwarteten Besuchern im Amortisationszeitraum von zehn Jahren wirtschaftlich. Insgesamt begrüßte die Politik das Freiraumkonzept, hatte aber Beratungsbedarf und konnte sich in der Sitzung nicht zu einer Entscheidung durchringen. Die soll aber möglichst noch vor den Sommerferien fallen. Sollte der Rat dann zustimmen, würde Hormes nach einer Feinplanung und der daran anschließenden Ausschreibung der Gewerke dieses Funsport-Areal in 2025 umsetzen.
Bis dahin wird Projektleiter Boris Stolzenberg den Ausbau des Breitbandnetzes in den unterversorgten Gebieten der wir4-Region bereits abgeschlossen haben. Im Juni werden rund 2.000 Gebäude an die Datenautobahn angeschlossen sein und etwa 4.000 Haushalte, Gewerbebetriebe und Schulen über schnelles Internet mit Übertragungsraten von bis zu 1.000 Mbit verfügen. Nachdem Stolzenberg hier auf der Zielgeraden ist, richtet er seit Monaten den Blick auf den Ausbau in den sogenannten grauen Flecken der Städte. Hier gibt es rund 1.900 Objekte für die andere Telekommunikationsunternehmen kein Breitbandangebot aufbauen werden. Nach einer Machbarkeitsstudie hatten sich mit Moers und Rheinberg zwei der vier beteiligten Kommunen für den geförderten Ausbau des Breitbandnetzes entschieden und Enni millionenschwere Fördergelder beim Bund akquiriert. Wie Stolzenberg gestern informierte, sucht er in Kürze über eine Ausschreibung ein für den Ausbau geeignetes Telekommunikationsunternehmen. Ist dies gefunden, wird eine Feinplanung folgen. Mit dem ersten Spatenstich rechnet Stolzenberg im Frühjahr 2025. Damit dürften, wie von Digitalminister Volker Wissing bundesweit gefordert, noch in diesem Jahrzehnt auch in Moers und Rheinberg alle Haushalte und Unternehmen über ein schnelles Glasfasernetz verfügen.
Letztlich blickte Lutz Hormes gestern auf seine Sport- und Bädereinrichtungen. Er berichtete, dass Enni im Schwimmbad des Enni-Sportparks in Rheinkamp und in der Eishalle 2023 ein erfreuliches Plus an Besuchern verzeichnet habe. In den Moerser Freibädern hätten anhaltende Schlechtwetterperioden die Besucherstatistik hingegen verhagelt. Zumindest an besonders heißen Sommertagen will Hormes das Solimare zukünftig noch besser auslasten und das Kommen und Gehen während Öffnungszeiten an einem Drehkreuz im Eingangsbereich digital erfassen. Im Enni-Sportpark wird Enni zudem das öffentliche Schwimmangebot zunächst testweise ausbauen und mittags zwischen 13:45 Uhr und 15:15 Uhr zwei Bahnen parallel zum Schulsport öffnen. Ab Mai ändern sich dabei die Eintrittspreise in den meisten Bädern, die sich nach einem Gremienbeschluss entsprechend der Inflationsrate anpassen, wenn die Kostensteigerung eine 20-Cent-Schwelle erreicht. Im Bettenkamper Meer bleibt der Ticketpreis mit 3,20 Euro aber stabil.