Zukunftsfest mit Mehrwert für Bürger
Enni arbeitet am Niederrhein weiter an der Infrastruktur von morgen
Nach einem eisigen Start mit einer mehrwöchigen Schlechtwetterphase für den niederrheinischen Tiefbau hat die Enni-Unternehmensgruppe (Enni) Ende Januar ihr Bauprogramm für 2024 wieder aufgenommen. Gut 21 Millionen Euro sollen dabei in das Erneuerungsprogramm fließen, das Michael Nöfer als Leiter der Planungsabteilung gestern mit seiner Stellvertreterin Diane Schiffer und Nadine Beinemann, Leiterin des Fachbereichs Vermessung, Straßen und Verkehr der Stadt Moers vorstellte. Niederrheinweit stehen bis Dezember über 300 Netz-, Hausanschluss- und Straßenbaustellen an – die meisten in der Grafenstadt. Neben der Erneuerung von Ver- und Entsorgungsnetzen sowie von gut zwei Kilometern des Straßennetzes wird Enni hier weiter auch das Breitbandnetz ausbauen, rund 900 alte Straßenlaternen auf energiesparende LED-Technik umrüsten und 25 neue E-Ladesäulen auf öffentlichen Straßenflächen ausbauen. Der Stadt sei laut Nadine Beinemann dabei wichtig, neben einer intakten und auf die zukünftigen Anforderungen ausgerichteten Infrastruktur ein attraktives, nachhaltiges Lebensumfeld für die Bürger zu schaffen. Neben dem Vollausbau mit Radwegen oder neuen Fahrradstraßen soll neu auch ein sogenanntes Dünnschichtprogramm dazu beitragen, dass besonders beschädigte Straßen in der Innenstadt und dem Moerser Süden außerhalb des Sanierungsprogramms schnell aufgewertet werden. Bereits sanierte Straßen oder das Freizeitareal am Solimare seien gute Beispiele dafür, wie die Zukunft in Moers aussehen soll. Am Solimare wird bis zum Frühjahr ein geeigneter, Umweltauflagen erfüllender Parkplatz für den Sport- und Freizeitstandort entstanden sein. Zum attraktiven Umfeld tragen auch die erst Ende Januar gepflanzten 70 neuen Bäume bei. An anderer Stelle wird aber noch länger die Geduld der Bürger gefragt sein. „Die Infrastruktur ist vielerorts in die Jahre gekommen und muss erneuert werden“, so Nöfer.
Gestern blickten die Planungsexperten auf die großen Maßnahmen des Jahres. Dabei gehören die Sanierung der Filder Straße sowie mehrerer angrenzender Straßen zu den größten Projekten der nächsten beiden Jahre. Hier wird Enni ab April die Kanäle austauschen und im Auftrag der Stadt Moers die Straße, wie auch in der Wörthstraße, mit gemeinsamen Geh- und in beide Fahrtrichtungen befahrbaren Radwegen sowie barrierefreien Querungshilfen ausbauen. Bis 2026 wird Enni in der Zahn- und der Dr.-Karl-Hirschberg-Straße die Regen- und Schmutzwasserkanäle austauschen und die Straßen erneuern. Auch wenn Anlieger ihre Häuser weitgehend erreichen können, wird die Filder Straße mindestens ein Jahr zur Sackgasse, auch die Einfahrt zur Wörthstraße bleibt dann gesperrt. „Autofahrer und der Busverkehr müssen die Baustelle in beide Richtungen großräumig über die Krefelder oder Venloer- und Düsseldorfer Straße umfahren“, so Schiffer. Die Schüler des Gymnasiums in den Filder Benden können dann am Parkplatz Solimare aus- und zusteigen. Mit dem Rad können sie durchweg in beide Fahrtrichtungen fahren. In der Rheinberger Straße geht es deutlich schneller. Hier wird Enni in zwei jeweils vierwöchigen Bauabschnitten die Stromfreileitungen zurückbauen und dabei auch die Straßenbeleuchtung auf moderne LED-Leuchten umrüsten. Ab Februar wird der Verkehr zunächst zwischen der Westfalen-Tankstelle und der Verbandsstraße über eine verengte Fahrbahn in beide Richtungen am Baustellenbereich vorbeigeführt. In der zweiten Bauphase, die weitgehend in den Osterferien läuft, kann der Verkehr zwischen der Autobahn 42 und der Verbandsstraße ab März nur stadteinwärts rollen. In Richtung Rheinberg wird Enni über den Hohen Weg eine Umleitung ausschildern. Noch im April wird Enni auch an zwei Stellen der Innenstadt loslegen. In der Tersteegen- und Goethestraße startet die rund zweijährige Sanierung der Straßenoberfläche und der Kanäle, bei der zu Beginn die Augustastraße Richtung Horten-Kreisel rund zwei Wochen zur Einbahnstraße wird. In der Unterwallstraße setzt Enni im Auftrag der Stadt das Radwegekonzept um. In viermonatiger Bauzeit wird zwischen der Trotzburg und der Kleier-Kreuzung in beide Fahrtrichtungen jeweils eine der heute zweispurigen Fahrbahnen zum Radweg. Zudem baut Enni im Auftrag der Stadt die Bushaltestelle vor dem Modehaus Braun barrierefrei aus und errichtet gegenüber dem Rathaus Haltezonen für den Lieferverkehr.
In Kürze wird es auch im Hülsdonker Gewerbegebiet weitergehen. Dort wird Enni bis Mitte 2026 die Regen- und Schmutzwasserkanäle ab dem Porsche-Zentrum zunächst bis zur Hausnummer 25 austauschen. Der Verkehr wird in der ersten Bauphase durch eine Baustellenampel geregelt, erst ab 2025 wird der Schürmannshütt Richtung Repelener Straße vorübergehend zur Einbahnstraße. Unternehmen bleiben für Kunden und den Lieferverkehr durchweg erreichbar.
Noch im ersten Halbjahr soll auch die Kanalsanierung in der Römerstraße weitergehen. Zwischen der Blücherstraße und dem Germendonkskamp soll der Verkehr dabei weitgehend in beiden Fahrtrichtungen rollen. „Während einer kurzen Phase wird die Römerstraße zur Einbahnstraße und der Verkehr dann wie schon in vorherigen Bauphasen über die Kirschenallee, die Mosel- und die Bismarckstraße umgeleitet“, so Schiffer. Die daran anschließende Sanierung der Kanäle und der Straßen des östlichen Teils der Blücherstraße und der Galgenbergsheide verbindet Enni im Auftrag der Stadt auch hier mit einer Aufwertung des Wohnumfelds. „Im Zuge der Neugestaltung werden zahlreiche Bäume angepflanzt“, sei dies für Nadine Beinemann ebenfalls eine wichtige gestalterische, nachhaltige Maßnahme.
Nach den Sommerferien wird die von vielen Bürgern erwartete Erneuerung der Bank- und nachfolgend der Weygoldstraße starten. Beide Straßen erhalten neue Kanäle. Dabei wird Enni den Verkehrsraum zu Fahrradstraße umgestalten. Letztendlich informierte Schiffer gestern, dass sie im Frühjahr den ersten Bauabschnitt in der Bahnhofstraße abschließen wird. Während aktuell im Kreuzungsbereich zur Nieper Straße noch der verkehrsberuhigende Kreisverkehr entsteht, soll danach der zweite Bauabschnitt starten. Dabei bekommt die Straße zwischen dem Hermann-Thelen-Platz und der Moerser Straße bis 2026 ihr Facelift.
Letztendlich raten die Planungsexperten Moerser Bürgern, sich bei Fragen zu Baustellen am sogenannten Baustellentelefon unter der Moerser Rufnummer 104-600 zu informieren. „Gewerbebetriebe und Anlieger der durch Baunahmen betroffenen Straßen informieren wir sowieso stets über ein Rundschreiben oder auch persönliche Gespräche rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten.“