E-Ladesäulen und Ökoenergie für das Ökodorf
Rheurdt macht weitere Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität
Rheurdt hat als selbsternanntes Ökodorf große Ziele. Die mit rund 6500 Einwohnern kleinste Gemeinde im Kreis Kleve will schon 2035 klimaneutral sein. Der Fahrplan ist für Bürgermeister Dirk Ketelaers in der sogenannten Fokusberatung Klimaschutz festgelegt. Neben der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes sind auch Maßnahmen zur Mobilitätswende hier als große Handlungsfelder ausgemacht. Denn die Zukunft fährt ganz sicher auch in Rheurdt Strom, nicht nur im Fuhrpark der Kommune, wo bereits vier elektrobetriebene Fahrzeuge ihren Dienst tun. Die notwendige Ladeinfrastruktur konnte die Gemeinde jetzt mit dem Moerser Energielieferanten Enni deutlich ausbauen. Dazu nahmen Dirk Ketelaers, seine Klimaschutzmanagerin Christina Möhring und Enni-Geschäftsführer Stefan Krämer in der Hauptstraße am Gesundheitszentrum im Ortsteil Schaephuysen eine der fünf neuen Ladesäulen in Betrieb. Wie Ketelaers gestern mit seinem Dienstwagen können Fahrzeuge hier an zentralen Standorten der Gemeinde zukünftig Ökostrom zapfen. Ketelaers gehört wie auch Enni-Chef Stefan Krämer zu begeisterten Elektrofahrern, deren Zahl bundesweit zusehends steigt. „Der Trend zum E-Fahrzeug ist unverkennbar“, so Krämer, der durch Kooperationen mit Kommunen und Unternehmen wie zuletzt Amazon oder Solvay Chemicals die am Niederrhein noch existierende Lücke an Stromtankstellen schließen möchte. Für Dirk Ketelaers sind sie dabei wichtige Bausteine einer umweltschonenden Mobilität. „Und die hilft, Schadstoffe im Dorf zu reduzieren und unterstützt so unsere Ziele.“
Klimaschutzmanagerin Christina Möhring ist eines der Gesichter, die für das umweltbewusste Handeln in Rheurdt stehen und sich dabei auch für eine nachhaltige Mobilität einsetzt. „Da es gerade in ländlichen Kommunen nicht immer leicht ist, nur auf das Fahrrad oder den ÖPNV zu setzen, müssen wir Alternativen schaffen. Zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes leistet das E-Auto einen großen Beitrag.“ So sind auch im Kreis Kleve immer mehr Fahrzeuge mit E-Kennzeichen unterwegs. Die können nun auf vielen öffentlichen Parkplätzen beider Rheurdter Ortsteile, wie etwa am beliebten Ausflugsziel Oermter Berg oder am Rathaus, an Ladestationen Strom tanken, bis zu 14 Fahrzeuge gleichzeitig. Denn auch die fünf neuen Ladestationen haben je zwei Ladepunkte, die jeweils 22 Kilowatt leisten. „Für E-Fahrer reicht so oft eine Mittagspause oder der Besuch von Freunden und Verwandten, um die Batterie für den ein oder anderen Kilometer aufzuladen.“ Gut für Rheurdt. Die neuen Ladesäulen sind mit 80 Prozent der Anschaffungskosten durch den Bund gefördert, die übrigens durch Elektrotechnik Ingendahl installiert wurden. Das ortsansässige Unternehmen arbeitet als langjähriger Partner für Enni am Niederrhein, die die Rheurdter Ladesäulen nun betreiben und auch mit Ökostrom beliefern wird. „Das war eines der Förderkriterien und auch für uns Vorrausetzung“, so Möhring.
Dazu passt auch, dass Enni ab 2024 alle kommunalen Liegenschaften mit Ökostrom und Gas beliefern wird. Das Unternehmen hatte sich in einer öffentlichen Ausschreibung mit dem wirtschaftlichsten Angebot durchgesetzt. Darüber freut sich naturgemäß auch Stefan Krämer. „Wir sind zwar bundesweit unterwegs, der Schwerpunkt unseres Energieverkaufs liegt aber weiter am Niederrhein.“ So wird sein Unternehmen mindestens bis Ende 2025 alle städtischen Gebäude, wie das Rathaus, Schulen, Kindergärten, Sportanlagen und die komplette Straßenbeleuchtung mit Ökostrom und Gas beliefern. Auch dies zahlt auf die Klimaschutzziele der Kommune ein. „Und das hilft, in Zeiten des spürbaren Klimawandels die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger und die Zukunftsfähigkeit des Dorfes zu erhalten“, ist Bürgermeister Ketelaers überzeugt.