Ein Gigabitnetz gegen graue Flecken
Enni wird für die Wir4-Kommunen den Breitbandausbau komplett koordinieren
Bis 2030 sollen alle Bundesbürger über Glasfaser im Internet surfen. Damit Digitalminister Volker Wissing das Ziel der Bundesregierung auch in den Städten Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg erreicht, wird die ENNI Stadt & Service Niederrhein die Wir4-Kommunen weiter beim Ausbau des Breitbandnetzes unterstützen. Bislang war Enni in deren Auftrag nur in den unterversorgten Gebieten mit Übertragungsraten unter 30 mbit unterwegs. Dabei werden rund 2.000 Eigentümer meist in den ländlichen Bereichen der vier Städte bis 2024 schrittweise den durch eine Förderung von Bund und Land kostenlosen Anschluss an die Datenautobahn erhalten. Nun wird Enni gemeinsam mit Experten des Beratungsbüros Plan Neo aus Kiel den Glasfaserausbau in allen anderen, bislang lediglich über Kupferkabel oder sogenanntes Vectoring versorgten Gebieten der Städte vorbereiten. „Wie eine erste Analyse des Kreises Wesel in 2021 gezeigt hat, ist das Potential mit über 12.000 Gebäuden hier deutlich größer als in den weißen Flecken“, sei deren Anschluss an die Datenautobahn laut Enni-Geschäftsführer Stefan Krämer daher für die gesamte Region ein tolles, großes Zukunftsthema.
Währenddessen schreitet der Ausbau in den bislang unterversorgten Gebieten der Wir4-Städte weiter voran. Vier der insgesamt neun Ausbaucluster stehen, die seit 2020 mit dem Ausbau beauftragte Telekom hat rund 900 der berechtigten Haushalte, Unternehmen und auch Schulen bereits an das Zukunftsnetz angeschlossen. 2024 wird dieses große Projekt dann abgeschlossen sein, bei dem Land und Bund mit insgesamt 29 Millionen Euro den Ausbau ohne einen Eigenanteil der in der Haushaltssicherung befindlichen Kommunen komplett finanziert haben.
Dort wo es in den Wir4-Städten heute noch kein Glasfaserangebot gibt, wird Enni-Projektleiter Boris Stolzenberg im Mai das für einen Förderantrag durch Bund und Land geforderte Markterkundungsverfahren starten. In den sogenannten Grauen Flecken werden Berater dabei das aktuell tatsächlich vorhandene Kundenpotential ermitteln, bei den in der Region aktiven Telekommunikationsunternehmen Ausbaupläne abfragen und eine erste Netz- und Kostenplanung vornehmen. Auf dieser Basis sollen die Gremien in allen Wir4-Städten dann im Spätsommer über das weitere Vorgehen entscheiden. Erst danach kann Boris Stolzenberg sich für die Kommunen um millionenschwere Fördergelder beim Bund und nachfolgend dem Land NRW bemühen. „Da wir früh und als erste Region am linken Niederrhein auch hier aktiv sind, sehe ich gute Chancen, die notwendige Finanzspritze aus dem aktuell prall gefüllten Fördertopf zu akquirieren.“ Erfolgt dann die Zuweisung würde Enni im ersten Quartal des kommenden Jahres über eine Ausschreibung ein Unternehmen suchen, das den Ausbau vornimmt. Der soll dann bis Ende 2029 erfolgen. „So könnten auch in den Wir4-Städten wie vom Gesetzgeber angepeilt alle Haushalte und Unternehmen über das schnelle Glasfasernetz im Internet surfen.“