Finanzspritze für neue Solarparks
Aufsichtsrat stärkt Enni als Vorreiter der Energiewende
Klima schützen, die Energiewende forcieren und dabei wirtschaftlich wachsen – die ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (Enni) wird sich weiter für die regenerative Energieproduktion am Niederrhein stark machen. Geschäftsführer Stefan Krämer will den Anteil an selbsterzeugtem Ökostrom aus Sonne, Wind oder Biomasse weiter erhöhen und damit auch die in dieser Woche erneuerte Forderung des Bundeskanzlers nach einem beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren unterstützen. Vor allem in der Photovoltaik könnte dies schnell gelingen. Die Chancen auf gut ein Dutzend neuer Sonnenkraftwerke in der Region sind da. Damit Krämer der große Wachstumssprung gelingt, stützt sein Aufsichtsrat die Strategie und genehmigte ihm über den aktuellen Wirtschaftsplan hinaus bis 2027 über 50 Millionen Euro für den projektfinanzierten Bau von Solarparks. Rund 20 Millionen Euro will Krämer dabei schon in den kommenden 18 Monaten über die vor einem Jahrzehnt gegründete Tochter Enni Solar in die Hand nehmen, da er durch gesetzliche verkürzte Genehmigungsverfahren an mindestens fünf der ausgewählten Standorte mit einer schnellen Genehmigung rechnet. „Da wir uns bereits einige Flächen gesichert haben und durch den neuen gesetzlichen Rahmen schon kurzfristig Bauantragsverfahren starten, ist das Okay für die Projekte anders als bislang schneller realistisch.“
Wie kein anderes Stadtwerk am Niederrhein verfolgt Enni den Bau von Solarparks und ist so seit Jahren der politisch geforderte „Praktiker der Energiewende“. In dieser Zeit hat sich das Unternehmen viel Know-how angeeignet und rund 18 Millionen Euro in 38 große PV-Dachanlagen und drei Solarparks mit einer Leistung von rund 18 MWp investiert. Das bringt heute rund 5.000 Haushalten Ökostrom und reduziert den Ausstoß an klimaschädlichem CO2 um jährlich rund 7000 Tonnen. Nun ist durch eine Lockerung der Planungsverfahren mehr möglich. Krämer rechnet binnen der nächsten fünf Jahre mit 13 weiteren großen Solarparks, die eine Gesamtleistung von rund 70 MWp haben, Ökostrom für 20.000 Haushalte produzieren und gegenüber Kohlekraftwerken im Jahr rund 26.000 Tonnen CO2 einsparen sollen. Eine Änderung im Städtebaurecht ermöglicht hier unter anderem für Anlagen im Abstand von bis zu 200 Metern längs von Autobahnen und Bahntrassen, das sonst jahrelange Bauleitplanverfahren zu umgehen: „Der direkte Einstieg in den Bauantrag beschleunigt die Genehmigung um Jahre“, so Krämer. In Kürze sind so Projekte, wie am Wasserwerk in Moers-Vinn oder dem an der Autobahn 40 gelegenen Hoschenhof in Neukirchen-Vluyn, möglich. „Die geplanten Solarparks um unsere Wasserwerke würden wir zum Schutz bei Energieausfällen mit Speichern ausrüsten, um die Wasserversorgung so weiter abzusichern.“ Das Potential ist groß, die angestrebten Projekte der Enni am ganzen Niederrhein bis hin nach Rheinberg, Sonsbeck und Xanten verstreut. „Die größte aktuell geplante Anlage soll schwimmen“, berichtet Krämer über Verhandlungen mit dem Eigentümer eines ehemaligen Baggersees. „Auf dem wollen wir mit knapp 10 Megawatt unsere bislang größte Anlage installieren.“ Insgesamt hat sich Enni bereits mit zahlreichen Grundstückseigentümern auf die Pacht von Flächen geeignet – auch für Parks am nördlichen Niederrhein, wie in der Rheinberger Heide.
Wie bei den bisherigen Solarparks rechnet Krämer auch an den neuen Standorten mit dem Zuspruch der Bürger. „Die haben die Photovoltaik längst für sich entdeckt und nutzen Solarenergie heute immer öfter auch für das eigene Gebäude.“ So hat Enni über Pachtmodelle allein 2022 mehr als 100 Eigentümern zum eigenen Sonnenkraftwerk verholfen. Um den Trend zur Autarkie zu unterstützen, will Krämer auch dieses Angebot ausbauen. „Für die Energiewende bei Kunden zuhause planen wir in den kommenden Jahren nochmals Investitionen von bis zu 10 Millionen Euro für etwa 700 Dachanlagen ein.“ Dazu bietet Enni Eigentümern seit neuestem PV-Dachanlagen auch zum Kauf an. „Der Siegeszug der PV ist nicht mehr aufzuhalten. Dies ist eine gute Entwicklung für die Umwelt und die Energiewende.“