Der Kampf gegen die Raupe des Eichenprozessionsspinners ist für Harry Schneider mittlerweile Routine. Alljährlich geht der zuständige Teamleiter der ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni) mit einem zertifizierten Fachunternehmen im Moerser Stadtgebiet gegen den Schädling vor, der landesweit eine Plage ist und für Menschen durchaus gefährlich sein kann. Da der Kontakt meist heftige Juckreizungen und Hautentzündungen verursacht, wird der Schädlingsbekämpfer im Auftrag der Enni ab dem 26. April erneut rund 2.800 Eichen mit einem mikrobiologischen Biozid behandeln. Während das eingesetzte natürliche Mittel das Verdauungssystem der Raupe angreift und so deren Entwicklung stoppt, ist es ansonsten vollkommen ungefährlich. „Für den Einsatz sollte es aber warm und trocken sein. Andersfalls müssen wir die rund vier Tage dauernde Aktion noch einmal verschieben“, bittet der Enni-Experte Harry Schneider Bürger die Einsatzgebiete während der Aktion zu meiden.
Erneut werden sich die Schädlingsbekämpfer nach einem festen Plan durch das Stadtgebiet arbeiten. Die Maßnahmen beginnen im Schloss- und Freizeitpark, in der Innenstadt und in Hülsdonk. Danach sind die Eichen in den Stadtteilen Vinn, Utfort und Repelen an der Reihe, bevor die Spezialfirma in Kapellen, Vennikel, Holderberg, Schwafheim, Asberg, Meerbeck und letztendlich Lohmannsheide aktiv wird. „Die Einsätze dauern jeweils nur wenige Minuten“, erklärt Schneider. Die Fachleute sprühen das Mittel mit Hilfe eines Gebläses bis zu 30 Meter hoch in die befallenen Baumkronen. „Dann werden die Raupen die frischen Blätter fressen, das Mittel dadurch aufnehmen und innerhalb weniger Tage absterben“, erklärt Schneider. Neben dem Besprühen setzt die Enni im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner auf weitere Methoden. So hat sie beispielsweise auf dem Friedhof Lohmannsheide Nistkästen für Meisen aufgehängt, die natürliche Fressfeinde des Schädlings sind. Sollten sich trotz der vorbeugenden Maßnahmen Nester entwickeln, wird die Enni diese außerdem absaugen. Schneider weist darauf hin, dass sich Eichenprozessionsspin-ner nur an Eichen aufhalten. „Bei gespenstig aussehenden Nestern an Sträuchern handelt es sich meist um sogenannte Gespinnstmotten. Da die für Pflanzen und Umwelt harmlos sind, werden sie von uns auch nicht bekämpft.“