Aktionstag gegen wilden Müll
Engagierte Moerser können im März wieder Abfälle sammeln
Die Politik denkt derzeit über eine schrittweise Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen nach. Trotz aller Vorsicht wird voraussichtlich schon bald auch bei Veranstaltungen wieder mehr möglich sein. Die Abfallexpertin der ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni) Claudia Jaeckel will deswegen nach der Zwangspause im Vorjahr gemeinsam mit ihrem Kollegen, dem Abfallkümmerer Denis Zierdt, in Moers wieder einen Abfallsammeltag durchführen. „Die Nachfrage ist da“, hätten sich bei ihr seit Januar engagierte Bürger und Institutionen wie etwa das Stadtteilbüro Meerbeck gemeldet, um sich noch vor der beginnenden Vogelschutzzeit an einem Aktionstag zu beteiligen. Jaeckel nimmt daher am 12. März einen neuen Anlauf. Am fünfzehnten Abfallsammeltag sollten nach ihren Vorstellungen dann aber vor allem Familien oder Nachbarschaftsgemeinschaften aktiv werden. Wenn nötig gibt es für die Teilnehmer nach vorheriger Anmeldung wieder Handschuhe und Müllsäcke. Vereine, Kindergärten und Schulklassen will Jaeckel 2022 aber noch nicht mobilisieren. „Einzelpersonen oder kleinere Gruppe können aber wieder auf die Suche nach achtlos weggeworfenem Unrat gehen“, würde Enni die gesammelten Hinterlassenschaften wie üblich an vereinbarten Orten abholen.
Seit 2007 erfreuen sich Abfallsammeltage in der Grafenstadt großer Beliebtheit. Meist helfen tausende Freiwillige dabei, tonnenweise wilden Müll einzusammeln und so zu einem besseren Stadtbild beizutragen. Sammler dürften im März erneut fündig werden. Denn laut Enni-Abfallkümmerer Denis Zierdt habe die Pandemie zu einem spürbar höheren Abfallaufkommen geführt und wilde Müllablagerungen trotz eines rigorosen Vorgehens gegen Müllsünder nicht nur in abgelegenen Gebieten zugenommen. Dabei verschandelt wilder Müll nicht nur das Stadtbild, sondern gefährdet auch die Umwelt und verursacht hohe Kosten. „Da Moerser die über die Abfallgebühren tragen müssen, müssten Alle Interesse daran haben, dass Thema in den Griff zu bekommen.“, Jaeckel ärgert sich über jede wilde Müllkippe. „Wer seine Autoreifen, alte Möbel oder kaputte Fernseher in den Wald kippt, hätte sie auch zum Kreislaufwirtschaftshof bringen können. Wir holen das Sperrgut ja sogar kostenlos beim Kunden zu Hause ab. Bequemer und kostengünstiger geht’s nun wirklich nicht.“ So macht es Sinn, dass Bürger vor allem in ihrem Umfeld hinschauen und mit anpacken. „Jeder Helfer setzt ein Zeichen und sensibilisiert Mitmenschen für das Thema“, weiß das Denis Zierdt aus den täglichen Gesprächen. „Viele Müllsünden geschehen unbewusst, mit Aufklärung und persönlichem Engagement lässt sich viel bewirken.“ Auch er freut sich daher darauf, dass es den Aktionstag wieder gibt. Hierzu ist die Anmeldung nun bis zum 9. März unter www.enni.de/Abfallsammeltag oder über die E-Mail cjaeckel@enni.de möglich.
Mit dem neuerlichen Schachzug halten die Gesellschafter der Enni wie seit der Unternehmensgründung an dem besonderen Wachstumsmodell des Unternehmens fest. Hierdurch können sich Partner gegen die Einbringung von Beteiligungen an Enni beteiligen. Von der hierdurch möglichen rasanten Entwicklung der Enni profitieren heute auch die Anteilseigner, da Enni dabei in zwei Jahrzehnten das Ergebnis verdreifachen und den Wert des Unternehmens sogar vervierfachen konnte. „Auch die neuerliche Kooperation mit Gelsenwasser stärkt die Wirtschaftskraft des Unternehmens weiter“, rechnet Krämer vor. So bleiben Enni wie schon bei den Netzübernahmen in Moers und Neukirchen-Vluyn zur Jahrtausendwende und der beiden Gasnetze Rheinberg und Uedem hohe Netzinvestitionen erspart. Dabei geht Krämer schon ab 2022 von einem deutlichen jährlichen Ergebnisplus von etwa einer Million Euro aus. Auch der Unternehmenswert steigt erneut um rund 20 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote legt um rund vier Prozent oder rund 12 Millionen Euro zu. „Das macht krisenfester und schafft Spielraum für weitere Themen in kommenden Jahren.“ Nach einer Ertragswertanalyse wird Gelsenwasser den Anteil an Enni von bislang 5,9 Prozent auf 12,61 Prozent erhöhen. Die beteiligten Kommunen bleiben mit Anteilen von 64,48 Prozent in Moers sowie 4,34 Prozent in Neukirchen-Vluyn dominierende Gesellschafter. Westenergie wird zukünftig 18,57 Prozent des Unternehmens halten. Die bringt wie Gelsenwasser weiter die privatwirtschaftliche Sicht in Enni ein. Für Krämer ist die Erfolgsgeschichte der Enni damit noch nicht zu Ende geschrieben. Er will mit Enni weiter vor allem am Niederrhein wachsen. Offen dabei auch seine Sympathie zur NEW als neuem Partner in der EVS. „NEW tickt ähnlich wie Enni, ist eine echte Niederrheinerin mit kommunalen Interessen für die Menschen der Region. Ich kann mir gut vorstellen, dass hieraus mehr als die Gemeinsamkeit in der EVS wird.“