Kalkulation bestätigt ersten Ausblick
Verwaltungsrat machte Weg für die neuen Abwasser- und Friedhofsgebühren frei
Es bleibt dabei – auch bei den Abwasser- und Friedhofsgebühren werden Moerser im neuen Jahr keine Preissprünge erleben. Wie der Vorstandsvorsitzende Stefan Krämer in der gestrigen Verwaltungsratssitzung der ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni) informierte, habe die finale Kalkulation den traditionell bereits nach der Sommerpause präsentierten ersten Ausblick auf die Gebührenentwicklung im neuen Jahr bestätigt. Nachdem zuvor schon feststand, dass die Abfallentsorgungs-, Straßenreinigungs- und Winterdienstgebühren 2022 stabil bleiben, wird es trotz anhaltend hoher Investitionen in die Sanierung der maroden Infrastruktur bei Kanälen und den letzten Ruhestätten laut Krämer hier nur ein leichtes Plus deutlich unterhalb der aktuellen Inflationsrate geben. „Danach bleiben diese beiden Gebühren für ein weiteres Jahr bis Ende 2023 stabil.“ Neben dem Ziel unterdurchschnittlicher Gebühren arbeitet Krämer mit seinen Vorstandskollegen Lutz Hormes und Dr. Kai Gerhard Steinbrich weiter auch daran, die Moerser Infrastruktur für zukünftige Generationen zu rüsten. Dazu gehört es auch, die Mobilitätswende weiter voranzutreiben. Gestern informierte Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich das Gremium hier über die zahlreichen bisherigen Aktivitäten der Enni-Unternehmensgruppe und den Anspruch, auch in der Elektromobilität am Niederrhein eine führende Rolle einzunehmen. Dafür verspürt Enni politischen Rückenwind. So kündigte Steinbrich auch auf Wunsch des Gremiums weitere Maßnahmen an, die auf einer Machbarkeitsstudie basieren sollen. „Vor dem Hintergrund des enormen Zuwachses der Elektromobilität, durch den sich allein in Moers die Zahl der Zulassungen mit nun über 1.100 Elektrofahrzeugen im letzten Jahr mehr als verdoppelt hat, wollen wir nochmals alles hinterfragen und uns dabei auch externe Beratung einholen.“ Denn obwohl Enni hier bereits sehr aktiv sei, sieht Steinbrich weiteres Potential: „Wir sind überzeugt, dass das Elektrofahrzeug ein wesentlicher Zukunftsbaustein für das Gelingen der Energiewende ist und werden wie schon mit zahlreichen regenerativen Erzeugungsprojekten auch hier die Chancen für Moers und Enni nutzen.“
Nach dem Blick auf die Mobilität von morgen machte das Gremium gestern einen Haken an die finale Kalkulation für die Abwasser- und Friedhofsgebühren, die nun die Basis für die noch notwendige Entscheidung des Rates der Stadt Moers im Dezember ist. Hienach fällt das Plus für den mit 200 Kubikmetern Schmutzwasser und einer versiegelten Fläche von 130 Quadratmetern als Berechnungsgrundlage für das Niederschlagswasser veranlagten Musterfall mit jährlich rund 4,50 Euro moderat aus. Auch im Friedhofswesen hat es keine Veränderungen gegenüber der ersten Prognose mehr gegeben. Die Grabnutzungsrechte als Hauptkostenbestanteil bleiben bis 2023 unverändert. Bei den Pflegepauschalen, den Grabbereitungs- und den Benutzungsgebühren, etwa für die Trauerhallen, gibt es entsprechend der Kostenentwicklung ein Plus. Das wirkt beim Wahlgrab als der in Moers am häufigsten genutzten Grabart einmalig mit 128 Euro. Die Urnenbestattungen kosten dann 104 Euro mehr als bisher.