Schädling schon im April bekämpfen
Enni setzt natürliche Mittel gegen den Eichenprozessionsspinner ein
So schön die ersten Frühlingsboten für Menschen derzeit auch sind, durch die warmen Temperaturen macht sich bereits jetzt der ungeliebte Eichenprozessionsspinner am Niederrhein breit. Rund drei Wochen früher als üblich rückt Harry Schneider deswegen ab dem kommenden Montag, 15. April, gegen die Raupe des Eindringlings aus. Gemeinsam mit einem zertifizierten Fachunternehmen geht der zuständige Teamleiter der ENNI Stadt & Service Niederrhein (Enni) dann im Moerser Stadtgebiet gegen den Schädling vor, der landesweit seit Jahren eine Plage ist und für Menschen durchaus gefährlich sein kann. Der Kontakt verursacht dabei meist heftige Juckreizungen und auch Hautentzündungen. Vorbeugend wird ein durch Enni beauftragter hierauf spezialisierter Schädlingsbekämpfer daher auch in diesem Jahr in der Grafenstadt rund 2.800 Eichen mit einem mikrobiologischen Biozid behandeln. Das natürliche Mittel ist dabei für Menschen und Tiere vollkommen ungefährlich. „Es greift aber das Verdauungssystem der Raupe an und stoppt so deren Entwicklung“, sei dies laut Schneider ein seit Jahren bewährtes Bekämpfungsmittel. „Für den Einsatz sollte es aber warm und trocken sein. Andersfalls müssen wir die rund viertägige Aktion noch einmal verschieben“, bittet der Enni-Experte Harry Schneider Bürger die gekennzeichneten Einsatzgebiete während der Aktion zu meiden.
Der Kampf gegen den Schädling ist für Schneider in Moers mittlerweile Routine und folgt einem festen Plan. Erneut beginnen die Maßnahmen dabei im Schloss- und Freizeitpark, in der Innenstadt und in Hülsdonk. Danach sind die Eichen in den Stadtteilen Vinn, Utfort und Repelen an der Reihe, bevor die Spezialisten in Kapellen, Vennikel, Holderberg, Schwafheim, Asberg, Meerbeck und letztendlich Lohmannsheide aktiv werden. „Die Einsätze dauern jeweils nur wenige Minuten“, erklärt Schneider. Die Fachleute sprühen das Mittel mit Hilfe eines Gebläses bis zu 30 Meter hoch in die befallenen Baumkronen. „Dann werden die Raupen die frischen Blätter fressen, das Mittel dadurch aufnehmen und innerhalb weniger Tage absterben“, erklärt Schneider. Neben dem Besprühen setzt die Enni im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner weiter auch auf die Natur. So das Unternehmen beispielsweise auf dem Friedhof Lohmannsheide Nistkästen für Meisen aufgehängt, die natürliche Fressfeinde des Schädlings sind. Sollten sich trotz der vorbeugenden Maßnahmen Nester entwickeln, wird die Enni diese außerdem absaugen. Oftmals verunsicherte Bürger weist Schneider darauf hin, dass sich Eichenprozessionsspinner nur an Eichen aufhalten. „Bei gespenstig aussehenden Nestern an Sträuchern handelt es sich meist um sogenannte Gespinnstmotten. Da die für Pflanzen und Umwelt harmlos sind, werden sie von uns auch nicht bekämpft.“