Solarpark-Projekt nimmt wichtige Hürde
Xantener Politik stimmt für regeneratives Vorzeigeprojekt auf altem Nike-Stützpunkt
Die Chancen auf den ersten Solarpark in der Römerstadt sind gestiegen: Im Zuge des Bauleitverfahrens hat der Hauptausschuss der Stadt Xanten stellvertretend für den Rat der Domstadt am Dienstag mit der Änderung des sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungs- und des Flächennutzungsplans aus kommunalrechtlicher Sicht den Weg zum Betrieb einer Photovoltaik-Freiflächenanlage am Urselmannsweg frei gemacht. Nun muss die Bezirksregierung Düsseldorf die Änderung des Flächenutzungsplans prüfen, die so als nächste Instanz über das durch die ENNI Solar als hundertprozentige Tochtergesellschaft des Moerser Energieversorger ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) geplante Sonnenkraftwerk auf der ehemals militärisch genutzten Fläche entscheidet. ENNI-Geschäftsführer Stefan Krämer geht nach dem Votum aus der Politik davon aus, dass sein Unternehmen nach den beiden Solarparks in Moers und Neukirchen-Vluyn auch in Xanten ein großes regeneratives Erzeugungsprojekt umsetzen kann. „Wir möchten die Anlage noch in diesem Jahr ans Netz nehmen.“ Das Projekt hatte bereits im Vorjahr als eine von nur zwei Solaranlagen in NRW den Zuschlag im Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur erhalten. „Dies hat wie schon in Moers gezeigt, wie wirtschaftlich unsere Anlagen auch in unserer von Sonnenstunden weniger verwöhnten Region sind.“
Nachdem die Planung eines Bioenergie-Zentrums am ehemaligen Nike-Stützpunkt vor Jahren gescheitert war, könnte die Römerstadt somit dort nun doch ein regeneratives Leuchtturmprojekt erhalten. Denn ENNI rechnet damit, das Genehmigungsverfahren inklusive der letztendlichen Baugenehmigung durch die Stadt Xanten bis zum Sommer abschließen zu können. „Dann würden wir sofort den Bau vorbereiten, die Anlage unter Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Schonzeiten bauen und noch vor der Jahreswende in Betrieb nehmen“, so Krämers Plan. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens hatte das Projekt zuvor zahlreiche Gutachten, etwa zum Denkmal- und Artenschutz, positiv abgeschlossen. Einmal in Betrieb wird der Solarpark mit seinen knapp 11.000 Modulen und seiner Leistung von 4,35 MWp jährlich rund vier Millionen Kilowattstunden Strom für etwa 1.200 Haushalte produzieren. Der Solarpark in Xanten wird der größte der ENNI sein. „Hier investieren wir rund drei Millionen Euro in ein ökologisch und wirtschaftlich sehr sinnvolles Energiewende-Projekt.“