Stadtsauberkeit als Mehrwert für Bürger
Moerser Abfallkümmerer zieht im Verwaltungsrat erste Bilanz
Wilder Müll ist deutschlandweit ein Ärgernis, auch in Moers. Seit einem Jahr setzt die ENNI Stadt & Service Niederrhein (ENNI) beim Kampf gegen illegale Müllkippen im Stadtgebiet auf Denis Zierdt, den sogenannten Abfallkümmerer. Der präsentierte dem Verwaltungsrat gestern erste Erfolge seiner Arbeit, wenn auch das Aufkommen wilden Mülls nach seinen Aussagen „wahrscheinlich als eine Folge der Pandemie“ insgesamt zugenommen habe. Für den Vorstandsvorsitzenden Stefan Krämer ist der verstärkte Einsatz des Unternehmens für die Stadtsauberkeit einer von zahlreichen Bausteinen, mit denen er gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Lutz Hormes und Dr. Kai Gerhard Steinbrich in den kommenden Jahren Mehrwerte für Bürger schaffen, die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens erhöhen und wie derzeit an den vielen Baustellen im Stadtgebiet sichtbar die sanierungsbedürftige Infrastruktur in Moers verbessern will. Die Politik steht hinter dieser Strategie. Im Verwaltungsrat hat sich dabei auch die sogenannte Arbeitsgruppe Gebühren bewährt, deren Fortführung das Gremium gestern ebenso beschloss, wie die neuen Eintrittspreise für das Naturbad Bettenkamper Meer. Im öffentlichen Teil der Sitzung erhielt der Verwaltungsrat zudem eine Information zu aktuellen Ergebnissen einer repräsentativen Kundenbefragung. „Bürgerinnen und Bürger bewerten uns und unsere Arbeit durchweg positiv“, sieht Krämer die ENNI-Unternehmensgruppe auch in der Kundenwahrnehmung auf dem gewünschten Kurs. „Es kommt gut an, dass wir in der ENNI-Gruppe viele Infrastrukturangebote aus einer Hand anbieten, auf ökologisch sinnvolles Handeln und Nachhaltigkeit setzen und unsere Aufgaben ohne Einschränkung auch in Corona-Zeiten erledigen.“
Mit besonderem Interesse verfolgten die Verwaltungsratsmitglieder gestern den Bericht des Abfallkümmerers Denis Zierdt, der seit einem Jahr das Gesicht der ENNI im Kampf gegen illegale Müllentsorgung, falsch befüllte Abfalltonnen oder nicht angegebenen Sperrmüll ist. Gerade an Hotspots, den schlecht einsehbaren und immer wieder für Müllsünden genutzten Örtlichkeiten im Stadtgebiet, trage seine Arbeit bereits Früchte. Zwar gleiche dies manchmal dem Lauf gegen Windmühlen, gerade an schlecht einsehbaren Containerstandorten oder Hinterhöfen wie der häufig diesbezüglich aufgefallenen Kautzstraße in der Innenstadt habe sich die Situation laut Zierdt aber entspannt. Positiv wirke auch, dass ENNI deutlich schärfer gegen Müllsünden vorgehe, von denen es während des aktuellen Lockdowns spürbar mehr gebe. „Vielfach konnten wir Verursacher ermitteln, haben dutzende Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet oder bei einsichtigen Bürgern Kosten für Sonderabfuhren abgerechnet.“ Stolz ist Zierdt vor allem auf die Situation rund um den Synagogenbogen in der Moerser Altstadt, die sich deutlich verbessert habe. „Im Austausch mit den Anwohnern und Gewerbetreibenden haben wir neue Entsorgungswege aufgezeigt und auch einen viel genutzten Abfallsammelplatz abseits des Mahnmals eingerichtet.“ Überhaupt seien der Dialog und die Aufklärung der Bürger gepaart mit Ordnungspartnerschaften mit Behörden, der Polizei und Veranstaltern gute Stellschrauben für ein besseres Stadtbild. Gerade die will Zierdt, wenn Veranstaltungen wieder vermehrt möglich sind, weiter ausbauen. Und auch an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen will Zierdt festhalten und dabei das Projekt Wertstoffprofis fortsetzen. Dabei sensibilisiert ENNI schon Grundschüler in Schulen für den richtigen Umgang mit Abfällen. „All das hilft uns, die Sauberkeit der Stadt sukzessive zu verbessern und perspektivisch so Entsorgungskosten für die Allgemeinheit zu senken.“
Apropos Kosten: Um die steigenden Bäderverluste der letzten Jahre zu reduzieren, durchlaufen die Sport- und Bädereinrichtungen aktuell ein Optimierungsprogramm mit Maßnahmen wie einem angepassten Personaleinsatz- und Cateringkonzept. Als letzte Stellschraube folgte der Verwaltungsrat gestern der Empfehlung des auf das Bäderwesen spezialisierten Beratungsunternehmens Altenburg, die Eintrittspreise für das Bettenkamper Meer auf das in Naturbädern bundesweit übliche Niveau von drei Euro anzuheben. Wer häufig das Bad besucht, kann über den Kauf einer Mehrfachkarte einen Rabatt erhalten. Zur Kenntnis nahm das Gremium zudem die bereits 2018 als Inflationsausgleich gedachte Anpassung der Eintrittspreise in den übrigen Bädern und der Eishalle um 20 Cent. „Das wird dem Badespaß in der ereignisarmen Corona-Zeit nicht entgegenstehen“, ist Hormes sicher, in den Freibädern trotz notwendiger Hygienemaßnahmen auch in der neuen Saison wieder ein wenig Abwechslung bieten zu können.