Kräftige Helfer beim Großreinemachen
Rückepferde unterstützen Forstarbeiten im Vinner Wasserwerk
Wälder brauchen Pflege, auch der rund um das Wasserwerk im Moerser Stadtteil Vinn, in dem die ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) seit mehr als einem Jahrhundert Trinkwasser für Moerser Bürger fördert. Förster Marco Müller vom Landesbetrieb Wald & Holz NRW hat die natürliche Oase inmitten der Stadt deswegen im Blick. In den letzten Wochen hat er dabei nach rund zehn Jahren das knapp sechs Hektar große Gelände wieder einmal komplett durchgeforstet und um den stabilen Mischwald zu erhalten auch Schäden der Trockenheit der letzten Jahre im Baumbestand beseitigt. Der hierauf spezialisierte Forstbetrieb Frank Lürken aus Haan hat ihn dabei unterstützt und zur Verkehrssicherung entlang der Vinner- und Friedrich-Schelling-Straße auch Bäume zurückgeschnitten. „Nur ein gesunder Wald dient dem Gewässerschutz und hilft uns dauerhaft die einwandfreie Wasserqualität zu sichern“, sei ENNI laut Wassermeister Bernd Kamradt daher in den Waldbeständen der Wasserwerke auf ein gutes Zusammenspiel mit der Forstwirtschaft angewiesen. „Dazu gehört in Abständen von mehreren Jahren stets vor dem Frühlingserwachen auch ein Großreinemachen.“
Revierförster Müller hat den Vinner Wald bereits vor Wochen unter die Lupe genommen und dabei jeden Baum einzeln begutachtet. Wie in weiten Teilen seines rund 500 Quadratkilometer großen Reviers zwischen Moers und dem Kempener Land hatte er dabei auch hier deutliche, vor allem durch die langen Trockenperioden der letzten Jahre verursachte Schäden entdeckt. „Buchen und Fichten sind besonders sensibel, zahlreiche Berghornbäume zudem vom eigentlich hier nicht heimischen Rußrindenpilz befallen, dessen Ausbreitung Trockenheit und Wassermangel begünstigen“, musste Müller in Vinn rund 450 Raummeter kranker oder abgestorbener Bäume entfernen. „So schaffen wir Freiraum für bereits gesetzte Jungbäume und den Altbestand, der sich so erholen und wie vor allem bei Buchen selbst verjüngen kann.“ Für ENNI dabei wichtig: Die Arbeiten in den Wasserschutzzonen dürfen die gute Qualität des Trinkwassers nicht gefährden. So kommen auch in Vinn rund um die aktiven Brunnen nur umweltverträgliche Hilfsmittel zum Einsatz. Dabei helfen derzeit wie zu Großvaters Zeiten zwei bis zu 900 Kilo schwere französische KonturacRückepferde. Die setzt Forstwirt Frank Lüken bei Waldarbeiten landesweit seit Jahren ein, um totes Holz und gefällte Baumstämme für den Waldboden besonders schonend aus dem Forst zu ziehen. „Die Kaltblüter sind beliebte Waldarbeiter, da sie die nötige Ruhe auch beim lauten Sägen mitbringen und mit großer Routine die schwere Aufgabe erledigen“, schwört auch Wassermeister Kamradt auf diese kräftigen Helfer. „Anders als Maschinen lockern sie die Böden auf und verlieren keine Motorenöle“, sei dies somit eine ganz besondere Maßnahme des vorbeugenden Gewässerschutzes.