Stadt und ENNI stellen Bauprogramm für 2021 vor
Die milde Witterung hilft: Nach nur kurzer Winterpause herrscht im Moerser Stadtgebiet seit Anfang Januar bereits wieder reger Baubetrieb. Während Thorsten Kamp als Technischer Beigeordneter der Stadt Moers und Dr. Kai Gerhard Steinbrich (Foto), Vorstandsmitglied der ENNI-Gruppe (ENNI), heute gemeinsam auf das Bauprogramm in der Grafenstadt der kommenden Monate blickten, geht es an einigen Stellen wie in der Bismarckstraße in Meerbeck, wo ENNI die Wasserleitung erneuert, oder bei der Kanalsanierung rund um die Moerser Straße am Ortseingang von Holderberg bereits spürbar voran. Mehr als 20 Millionen Euro sollen allein 2021 in die teils sanierungsbedürftige Infrastruktur auf und unter Moerser Straßen fließen, die ENNI als eines der großen Ziele der Zukunft möglichst schnell für kommende Generationen rüsten will. „Unser Plan ist durchaus ambitioniert“, verriet Steinbrich bei der Vorstellung der größten bis Dezember anstehenden Baumaßnahmen. Dabei will ENNI 25 Kilometer an Energie-, Wasser- und Fernwärmeleitungen plus etwa 24 Kilometer neue Lichtwelllenleiterkabel verlegen und über vier Kilometer Kanalnetz erneuern. „Im Auftrag der Stadt wird ENNI zudem rund drei Kilometer Straßennetz sanieren.“ Leider würden derart große Eingriffe in die Stadt nicht immer völlig nach Plan und ohne Hindernisse für Bürger ablaufen. Die Ergebnisse werden sich, so Kamp, dann aber wie in der bereits sanierten Düsseldorfer-, der Essenberger- und auch der Römerstraße sehen lassen können. „Letztlich zählt das Ergebnis mit einem Plus an Verkehrssicherheit für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer sowie einer über Jahrzehnte intakten Infrastruktur mit dichten Kanälen, neuen Versorgungsleitungen und Anschlüssen an die Datenautobahn als Pluspunkt für die heimische Wirtschaft.“
Insgesamt wird ENNI 2021 allein in Moers gut 450 Netz-, Hausanschluss- und Straßenbaustellen angehen. Zu den größten Maßnahmen gehören dabei laut dem für den Bereich Planung und Bau bei ENNI verantwortlichen Abteilungsleiter Michael Nöfer der in der nächsten Woche startende Bau einer Regenwasserbehandlungsanlage in der Straße „Im Meerfeld“, die Kanalsanierung in der Kampstraße mit dem voraussichtlich ab Mai folgenden Straßenausbau und der Rückbau von über drei Kilometern störanfälligen Freileitungen in der Stromversorgung rund um die Rayerstraße im Moerser Norden. Auch im Gewerbegebiet Hülsdonk geht die Kanalsanierung und der Bau eines Regenrückhaltebeckens in der Straße „Am Jostenhof“ noch bis Mitte 2022 weiter. Zudem wird ENNI in der Repelener Parkstraße mehrere Neubau-Objekte des Wohnungsbauunternehmens Vivawest an die Wärmeversorgung anschließen und hierzu das Netz entlang der Stormstraße ausbauen. „Die Straße bleibt dann aber für den Verkehr weitestgehend passierbar“, so Nöfer. Wie von vielen Bürgern erhofft, geht es zur Jahresmitte auch in der Bahnhofstraße in Moers-Kapellen los. „Diese Baustelle mussten wir durch eine notwendige Grundwasserabsenkung im Zuge der Kanalbaumaßnahme im Umfeld denkmalgeschützter Gebäude noch einmal komplett überplanen und mit den Genehmigungsbehörden abstimmen.“ Dies habe, berichtet die stellvertretende Leiterin der Abteilung Planung und Bau bei ENNI, Diane Schiffer, den Start verzögert und auch zu einer Verlagerung der Bauabschnitte geführt. „Wir werden im Juni am Hermann-Thelen-Platz starten und im ersten Abschnitt den Kanal bis zur Nieper Straße erneuern und dann in diesem Abschnitt bis 2023 auch die Straße ausbauen.“ Insgesamt wird die Bahnhofstraße bis Ende 2024 ein vollkommen neues Gesicht mit sicheren Wegen für alle Verkehrsteilnehmer und ein attraktives Umfeld mit hohem Grünanteil erhalten. „Auch wenn hier für die Bauarbeiten zunächst einige Bäume Platz machen müssen, werden wir dies ausgleichen und alleine 17 neue Bäume pflanzen“, so Schiffer. Die Straße bleibt aber über einen großen Zeitraum einspurig befahrbar, hier sei die Umleitung und auch eine Ampelschaltung mit den genehmigenden Stellen abgestimmt.
Darüber hinaus wird ENNI gemeinsam mit der Stadt Moers bis 2023 mehrere Millionen Euro in die Sanierung des Parkplatzes am Freizeitstandort Solimare stecken. Der eigentlich schon für 2020 geplante Baubeginn hatte sich durch eine Kampfmittelsondierung mit Verdachtsfällen um einige Monate verschoben und soll nun im Februar losgehen. Hier machten gesetzliche Auflagen zum Gewässerschutz die Erneuerung von rund 340 Metern Kanälen und den Bau eines Regenrückhaltebeckens erforderlich. Im Zuge der Maßnahme bekommt das Areal auf einer Fläche von rund 31.000 Quadratmetern eine neue Parkfläche. „Hier ordnen wir den Parkplatz neu und werten den mittlerweile sehr attraktiven Sport- und Freizeitstandort mit neuen Gehwegen, rund 70 neuen Bäumen und einem entstehenden Boulevard-Charakter weiter auf.“ Bei den Planungen der rund dreijährigen Bauarbeiten sind auch stattfindende Events berücksichtigt. „Jede einzelne Baustelle hat ENNI vorab mit uns, weiteren zuständigen Behörden sowie der Feuerwehr, Polizei und der NIAG abgestimmt“, informierte Kamp. Allen Beteiligten sei zudem wichtig, dass die Bürger frühzeitig informiert werden. Eine Übersicht großer Baustellen gibt es deswegen auch im Internet und in der ENNI-App. „Anlieger informieren wir zudem stets schriftlich. Sind Geschäftsleute betroffen, suchen wir vor Baubeginn nach einem gemeinsamen Weg, der den Geschäftserfolg nicht gefährdet.“ Dies gehöre laut Steinbrich und Kamp zu ihrem Selbstverständnis.