ENNI erprobt auf zwei Teststrecken den Einsatz smarter LED-Laternen
Die Moerser Straßenbeleuchtung ist in die Jahre gekommen. Deswegen wird die ENNI Stadt & Service Niederrhein (ENNI) sie in den kommenden zehn Jahren umfassend erneuern und für zukünftige Generationen sicherer und energiesparender aufstellen. Mehr als eine Millionen Euro wird das Unternehmen bis dahin jährlich in die Hand nehmen, um alte Beleuchtungsmasten und Verteiler systematisch auszutauschen und die mehr als 10.000 Beleuchtungspunkte sukzessive komplett auf LED-Technik umzustellen. „Hierdurch werden wir Betriebs- und Energiekosten deutlich senken und die heute zu hohe Störungsrate runterfahren“, will Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich dabei auch die zahlreichen Möglichkeiten moderner Straßenlaternen nutzen. „Wir streben Synergien mit der Stromversorgung an und werden hierbei das Niederspannungsnetz zukünftig auch für die Straßenbeleuchtung nutzen“, erhalte ENNI durch die dauerhafte Spannung Perspektiven, Laternen und deren Umfeld für E-Ladesäulen, für Funknetzanwendungen oder die Überwachung des Parkraums zu nutzen. Überhaupt könnte technisch bald mehr möglich sein, auch um Energieverbräuche zu senken. „Wir werden hierzu Anwendungen prüfen“, starte ENNI dazu beispielsweise aktuell auf zwei Teststrecken im Moerser Stadtgebiet ein Pilotprojekt zum Einsatz der intelligenten Nutzung der Straßenbeleuchtung. „Dabei wollen wir Erfahrungen sammeln, ob der Energieverbrauch und CO2-Ausstoß spürbar sinkt und sich der Einsatz smarter Laternen auch wirtschaftlich darstellen lässt.“
Auf der Suche nach idealen Testgebieten hat ENNI ein Teilstück des Grafschafter Rad- und Wanderweges nahe des Moerser Bahnhofes und den Achterathsheideweg im Stadtteil Kapellen ausgemacht. Hier ist der Einsatz laut Alexander Liebe wegen der bereits vorhandenen modernen LED-Masten sinnvoll.“ Der in Moers wohnende Werksstudent der Energietochter der ENNI wird in seinem Studiengang seine Bachelorarbeit zum Einsatz smarter Beleuchtung schreiben. Mittlerweile erhalten die ausgewählten Laternen bereits Sensoren, die wie kombinierte Bewegungsmelder samt Dimmer arbeiten. „Nähert sich ein Fußgänger, ein Radfahrer oder ein Auto, strahlt die Straßenlaterne hell. Wird es wieder ruhiger auf der Straße, dimmen sie das Licht automatisch herunter“, könnten hier auf einigen hundert Metern die LED-Straßenlaternen über die Bewegungssensoren miteinander kommunizieren. Mit separaten Messgeräten wird Liebe schon in wenigen Wochen festgestellt haben, wie sich Stromverbräuche im Vergleich zur Ursprungssituation verändert haben. Zudem will er herausfinden, wie die Bürger das smarte Experiment empfinden. Sollte es die Corona-Lage ermöglichen, wird er Anwohner dazu persönlich befragen. „Sonst verteile ich Fragebögen.“ Klar ist, dass es an belebten Hauptstraßen später wohl keine Bewegungssensoren geben wird. Dort testet ENNI etwa die Möglichkeiten verschiedener Helligkeitsstufen mit anderen Sensoren.