Enni, Telekom und wir-4-Bürgermeister geben den Startschuss
Datenkabel machen vor Stadtgrenzen keinen Halt. Deshalb haben sich Moers, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg zusammengeschlossen, um gemeinsam eines der aktuell größten städteübergreifenden Infrastrukturprojekte der Region voranzutreiben: den Breitbandausbau in der wir4-Region. Nun kamen die wir-4-Bürgermeister Christoph Fleischhauer (Moers), Harald Lenßen (Neukirchen-Vluyn), Dr. Christoph Landscheidt (Kamp-Lintfort) und Frank Tatzel (Rheinberg) zusammen, um sich bei der ENNI Stadt & Service Niederrhein AöR (ENNI), die den Breitbandausbau koordiniert, über den Stand der Dinge zu informieren. Denn nach drei Jahren der Planung hat das Projekt den nächsten Meilenstein erreicht. „Die Deutsche Telekom steht in den Startlöchern. Noch in diesem Monat wird sie mit den Tiefbauarbeiten beginnen“, haben die ENNI-Vorstände Stefan Krämer und Dr. Kai Gerhard Steinbrich eine frohe Kunde. Finanziert wird der Ausbau aus Fördergeldern in Höhe von 29 Millionen Euro, die die ENNI von Bund und Land zugesprochen bekommen hatte. „Dass dieses Geld in unsere Region fließt, bringt uns als Wirtschaftsstandort ordentlich voran“, betonen die Bürgermeister.
Tatsächlich ist der Ausbau der Breitband-Infrastrukturen für die vier Kommunen zukunftsweisend. „Die Unternehmen benötigen industriefähige Internetanschlüsse, und auch die Bürger wollen in den Genuss des schnellen Internets kommen. So werden die Anforderungen an unsere Breitbandkapazitäten ständig komplexer. Deshalb brauchen wir den Schritt in die Glasfaserzukunft, um für die zunehmende Digitalisierung gerüstet zu sein“, sind sich die vier Stadtoberhäupter einig. Wie groß der Bedarf ist, zeigte zuletzt das große Interesse der beantragten Anschlüsse. Rund 2000 förderfähige Adressen hatten die Kommunen insgesamt angeschrieben, von denen sich mehr als drei Viertel einen kostenlosen Anschluss gesichert haben. „Durch Corona haben viele Menschen im Home Office festgestellt, wie wichtig schnelles Internet ist. Vielleicht hatten wir dadurch noch mal mehr Zulauf.“
Bis März 2023 will die Telekom nun die sogenannten weißen Flecken der vier Städte mit einem flächendeckenden Breitbandnetz mit Übertragungsraten von bis zu 1.000 Mbit/s erschließen. Insgesamt profitieren rund 4.000 Haushalte, 300 Unternehmen und 66 Schulstandorte von dem Glasfaserausbau. Dieser erfolgt in neun fest definierten Abschnitten sukzessive von Süden nach Norden. Den Anfang macht die Telekom im Moerser Süden. Im Herbst 2021 soll der erste Netzabschnitt in Betrieb gehen. Den Realisierungsplan können Interessierte auf www.enni.de einsehen.