Stadt und ENNI stellen Bauprogramm für 2020 vor
Bundesweit stehen Kommunen vor der Herausforderung, ihre maroden Straßen und die alten Ver- und Entsorgungsleitungen darunter zu erneuern – so auch in Moers. In der Grafenstadt setzen Thorsten Kamp als Technischer Beigeordnete der Stadt und Dr. Kai Gerhard Steinbrich, Vorstand der ENNI Stadt & Service Niederrhein (ENNI), gemeinsam alles daran, die teils marode Infrastruktur für die kommenden Generationen zukunftsfähig zu machen. Auch für 2020 haben sich die beiden Experten viel vorgenommen, wollen insgesamt rund 38 Kilometer Energie- und Wasserleitungen, Kanäle und auch rund zwei Kilometer Straßenoberfläche sanieren. Bei den knapp 250 Netz-, Hausanschluss- und Straßenbaustellen werden auch wichtige Verkehrsadern wie die Bahnhof- oder die Düsseldorfer Straße dabei sein. Werden Bürger auch durch ein schöneres Stadtbild profitieren, wollen Kamp und Steinbrich mit einer bedarfsgerechten Infrastruktur auch den Wirtschaftsstandort Moers stärken. Dazu wird das Gewerbegebiet Hülsdonk in den kommenden Jahren umfassend technisch modernisiert und den Anschluss der neuen Firmenzentrale der EDEKA in der Rheinberger Straße verbindet ENNI mit der Sanierung der Schmutz- und Regenwasserkanäle in der Kamp- und Merowinger Straße. In der Römerstraße sollen die Bagger hingegen bald abziehen. „Hier läuft der finale Bauabschnitt“, sei laut Steinbrich voraussichtlich im April eines der bislang größten Infrastrukturprojekte der Moerser Geschichte abgeschlossen. „Auch wenn es durch viel Unvorhergesehenes teils holprig lief, haben wir dann unsere Ziele erreicht: ein Plus an Verkehrssicherheit für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer und eine über Jahrzehnte intakte Infrastruktur mit dichten Kanälen und neuen Versorgungsleitungen.“ So habe Moers nebenbei laut Kamp hier jetzt ein deutlich aufgewertetes Eingangstor in die Stadt.
Gut geplant und auch mit Bürgern diskutiert starten schon im Februar die Arbeiten in der Bahnhofstraße in Moers-Kapellen. Die wird wie zuvor die Römerstraße bis 2023 ein vollkommen neues Gesicht mit sicheren Wegen für alle Verkehrsteilnehmer und ein attraktives Umfeld mit hohem Grünanteil erhalten. „Auch wenn hier für die Bauarbeiten zunächst einige Bäume Platz machen müssen, werden wir dies ausgleichen und alleine 17 neue Bäume pflanzen“, so Steinbrich. Zudem richte ENNI während der Arbeiten wie an anderen Baustellen abgestimmte Sperrungen, Umleitungen und auch Ampelschaltungen ein. Auch in der Düsseldorfer Straße werden noch im Februar die Bagger anrollen. Die Verkehrsader bekommt zwischen dem Heide- und dem Kirchweg eine neue Fahrbahndecke. Für die rund achtmonatige Bauphase werde es laut Steinbrich auch hier Einschränkungen geben und infolge einer Umleitung zu mehr Verkehr auf dem Heideweg kommen. „Wir wollen die Nebenwirkungen für Anwohner und Autofahrer so gering wie möglich halten.“ Anfang 2021 soll in Schwafheim dann wieder alles reibungslos laufen.
Mehrere Millionen Euro wird ENNI ab dem Spätsommer gemeinsam mit der Stadt Moers zudem in die Sanierung des Parkplatzes am Freizeitstandort Solimare stecken. Hier machten gesetzliche Auflagen zum Gewässerschutz die Erneuerung von rund 340 Metern Kanälen und den Bau eines Regenrückhaltebeckens erforderlich. Im Zuge der Maßnahme bekommt das Areal auf einer Fläche von rund 31.000 Quadratmetern eine neue Parkfläche. „Hier ordnen wir den Parkplatz neu und werten den mittlerweile sehr attraktiven Sport- und Freizeitstandort mit neuen Gehwegen, rund 70 neuen Bäumen und einem entstehenden Boulevard-Charakter weiter auf“, habe man bei den Planungen der rund dreijährigen Bauarbeiten auch stattfindende Events berücksichtigt. „Das Moerser Festival kann wie immer stattfinden“, so Steinbrich. Insgesamt betonten die Bauexperten, dass alle Maßnahmen des Jahres immer zuvor koordiniert werden. „Deswegen wird jede einzelne Baustelle vorab mit uns, weiteren zuständigen Behörden sowie der Feuerwehr, Polizei und der NIAG abgestimmt“, informierte Kamp. Allen Beteiligten sei zudem wichtig, dass die Bürger durch eine frühzeitige Information in Maßnahmen eingebunden sind. Eine Übersicht großer Baustellen gibt es deswegen auch im Internet und der ENNI-App. „Medien und direkte Anlieger informieren wir zudem stets schriftlich. Sind Geschäftsleute betroffen, suchen wir vor Baubeginn nach einem gemeinsamen Weg, der den Geschäftserfolg nicht gefährdet“, gehöre dies laut Steinbrich und Kamp zu ihrem Selbstverständnis und der aktiven Beteiligung der Moerser.